Was ich mir von der Gesundheitsreform wünsche würde.

Wer in den letzten Wochen, Monaten und Jahren die Nachrichten in Fernsehen, Radio und Co. verfolgt, hat sicherlich mitbekommen, dass unser Gesundheitssystem häufig kritisiert wurde und durch Pandemie und Energiekrise sind maßgebliche Fehler und Schwächen sichtbar geworden.

Darum soll das Gesundheitswesen reformiert werden.

Was genau würde ich mir als Patient mit einer seltenen und chronischen Erkrankung denn von dieser Reform wünschen?

Was sind meine Belange, die ich momentan nicht erfüllt sehe?

Ganz oben auf meiner Wunschliste an das Gesundheitswesen stehen Empathie und Zeit. Beides „Dinge“, mit denen man leider keinen Profit machen kann, aber das ist, was hinterher bei den Aktionären und Pharmakonzernen zählt.

Ich wünsche mir Ärzte*innen und Pflegekräft*innen, die genügend Zeit für ihre Arbeit haben, die nicht ausgebrannt sind, durch zu viel Arbeit und zu wenig Geld und Freizeit.

Ich wünsche mir Ärzt*innen, die zuhören, die mich als Patientin ernst nehmen und mich als Partner*inn auf dem gemeinsamen Weg der Therapie sehen. Immerhin muss ich ja in meinem Alltag zurechtkommen und bin diejenige, die mit meinem Körper lebt.

Ich wünsche mir Ärzt*innen, die mir meine Schilderungen über meine Symptome glauben und erst nehmen und sie nicht durch nicht glauben wollen, bagatellisieren.

Ich wünsche mir einen Umgang auf Augenhöhe, der mir Respekt entgegenbringt.

Ich wünsche mir schnellstmögliche Hilfe bei der Beschaffung von Therapien und Hilfsmitteln und nicht ein grundsätzliches Ablehnen, um Kosten zu sparen. Ich würde mir zum Beispiel einen Betrag x wünschen, den ich frei nutzen kann und der nicht an bestimmte Leistungen festgelegt ist, die ich eventuell gar nicht brauche.

Ich wünsche mir ein System, in dem der Patient im Vordergrund steht und nicht der Profit.

Ich wünsche mir ein System, in dem Entscheidungen über den eigenen Körper, die Einnahme von Medikamenten und die Nutzung von Therapiemöglichkeiten frei und ohne Repressalien wählbar sind.